Samstag, 13. Dezember 2008
Freitag 12.12.
Heute kam alles anders wie geplant!
Ruth hat es übernommen ihren natürlichen Morgenrythmus auzunutzen um noch mal Geld wechseln zu gehen. Dafür war ich ganz dankbar denn Termine vor vier Uhr nachmittags mache ich hier nicht gerne.
Sie wollte um 13.00 zurück sein und wir hatten um 14.00 eine Fahrradtour geplant.
Tja, sie tauchte nicht auf und ich begann mir ein wenig Sorgen zu machen, ob ich nicht doch besser hätte mitfahren sollen.
Um 13.30 traf sie dann ein und wir sind schnell zur nächsten Bustation gegangen.
Unterwegs habe ich dann die Story erfahren.
Die Subte wurde bestreikt und damit war das Chaos auf den Strassen vorprogrammiert. Sie hat 1,5 Stunden bis ins Centro gebraucht und ebenso lang zurück.
Sie meinte in den drei Stunden hat sie aber viel Gegenwert bekommen . Für die Taxikosten von rund 60 Pesos hin und zurück einen Konversationskurs mit den Taxifahrern. Aber das ist natürlich auch anstrengend und sie war recht erschöpft.

Sie war das erste Mal Geld wechseln, Ich habe ihr gestern noch die Empfehlung gegeben sofort nach dem Bankbesuch ins Taxi nach Hause zu steigen. Man weiss nie wer einen dabei beobachtet.

Auf der Höhe von Callao haben wir realisiert dass wir unmöglich pünktlich zur Abfahrt der Fahhradtour in St. Telmo ankommen können und sind ausgestiegen und statt dessen in einem meiner Lieblingsrestaurants "Quorum" Mittag essen gegangen. Wir mussten auf einen Tisch warten und haben diese Zeit mit einem erfolgreichen Shopping bei Fabio Shoes in der nächsten Quadra überbrückt.

Dort konnte ich auch zwei Paar sehr schöne Schuhe für Ulrich und meine Freundin Sue aus Glagow die sich das gewünscht hatten erstehen- neues Design- sehr hübsch.

Das Essen war super lecker



Ruth am Dessertbuffet



Mein Omlett, die Flammen sieht man leider nicht auf dem Foto....

Dann war Flabella dran, Sie hatten tatsächlich wundersamerweise zwei meiner drei bestellten Paar Schuhe fertig, Nicht schlecht! Und die Schuhe sind toll. Sie hätten nur schon vor einer Woche fertig sein sollen.

Ich bewahre dort mittlerweile die Ruhe und habe gesagt wenn sie das letzte bestellte Paar auch verkaufen wollen müssen sie es leider liefern, ich komme nicht noch mal.

Das wurde unter diversen Hand- und sonstwohin Küssen absolut zuverlässig morgen um 12 zugesagt. Ich werde berichten. Das letzte Mal hat Louis das letzte Paar zum check in am Flughafen gebracht ;-)
Mein lautstarker Auftritt vor zwei Jahren als die Bestellung nicht wie angekündigt fertig war ist wohl in Erinnerung geblieben.

Einen neuen Schuhladen habe ich auch noch kurz gecheckt- Alanis in der Diagonal Norte, um die Ecke, aber nichts für mich.

Dann haben wir unseren mittlerweile täglichen Anprobetermin bei Sergio unserem Schneider gehabt. Er kämpft immer erfolgreicher um den optimalen Schnitt für Ruth und ich habe während der Wartezeit schon wieder ein neues Oberteil gekauft ;-)



Dann zurück in unser friedliches ruhiges Zuhause.

Eigentlich wollten wir um 21.00 zu Gustavo, waren aber beide total erschossen und haben das bleiben lassen.

Statt dessen haben wir uns ausgeruht, Ruth hat emails beantwortet und ich habe einen blöden Krimi gelesen- wir haben halt leider gerade nur einen Rechner...

So gegen 12 wurde ich aber dann doch nervös- einfach so zu Hause bleiben geht nicht, um die Zeit werde ich einfach wieder wach und hab mich geduscht, die neuen schicken Klamotten und Schuhe angezogen und bin ins Canning gegangen.
Ganz allein, am schlechtesten Tisch aussen überhaupt- und es war einer der besten Abende die ich hatte. Ich habe dauernd mit unbekannten guten Leuten getanzt und sehr gut und mit viel Spass.
Nur die letzte Tanda musste ich leider nach zwei Tangos beenden. Totz meiner Bremsmanöver hat der Typ diverse Paare gerammt und sich nicht entschuldigt. Da kann ich leider nicht mitspielen!
Das hat meiner guten Laune aber keinen Abbruch getan und ich bin zufrieden in der lauen Sommernacht zu Fuss zurück nach Hause gewandert.

Warum ist es immer nur am Schluss der Reise so gut? Das war immer so und bringt mich dann doch trotz aller Fustration dazu im nächsten Jahr wieder zu kommen....
Jetzt habe ich schon wieder den Blues dass ich nicht weg will,
Verrückt!
Morgen nachmittag gehe ich mit Thorsten zur Endausscheidung der Polo Turniere, bin sehr neugierig darauf, das habe ich noch nie gesehen.
Wir haben die billigen Plätze für 50 Pesos in der prallen Sonne, die andere Seite kostet 1500!
Egal, ich bin gespannt!

Mein Lieblingssatz aus den 108 Perlen der Weiheit des Dalai Lama heute:

Wir können nicht nicht glücklich werden wenn wir unsere Illusionen der Wirklichkeit vorziehen.
Die Wirklichkeit ist weder gut noch schlecht.
Die Dinge sind wie sie sind und nicht wie wir sie gerne hätten.
Dies zu begreifen und zu akzeptieren ist der Schlüssel zum Glück.

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Freitag, 12. Dezember 2008
Donnerstag 11.12.
Heute habe ich bis halb vier geschlafen, da haben wir dann nicht mehr viel geschafft heute.
Nur noch einen kurzen Besuch bei Sergio vom Shop "Maria Jasmin" der nun seinen Berufsehre einsetzt Ruth dass optimal passende Top zu verpassen.
Sie hat ihn vorgewarnt dass das nicht so einfach wird und heute haben er und seinen Assistentin lange herumprobiert und verschiedene Lösungen diskutiert.
Ich bin ziemlich froh dass ich so eine Figur "von der Stange" habe und mir das meiste einfach passt. darum habe ich wahrscheinlich auch mehr Spass am shoppen.
Mit Ricarda vom Luna Llena haben wir in unserem Patio nett zu Abend gessen und sind dann zu einer Vorstellung des Cambalache Festivals gegangen. Eigentlich um Sharma Fabiano zu sehen, aber das war der entäuschendste der drei Beiträge. Ich kann einfach keine Frauen mehr um Stühle herumturnen sehen, das ist ein so ausgenudeltes Thema und die Choreographie fand ich ansonsten auch langweilig.
Der erste Beitrag "Quebrada" einer Französin war super, ich bin nicht ganz sicher aber ich denke ihr Name ist Karina Moneau- das Programm ist da etwas unklar.
Witzig, sich selbst auf die Schippe nehmend und mit viel Austrahlung und super professionell.

Der dritte Beitrag waren zwei Frauen und ein Mann in sehr fantasievollen Kostümen und es ist ihnen gelungen mit ihrem Tanz eine Geschichte zu erzählen, märchenhaft und mit viel Emotion. Ich fühlte mich an Mozart erinnert.
Dann wollte ich unbedingt noch ein letztes Mal ins Nino Bien, aber es war furchtbar heute. Ein Chaos auf der Tanzfläche und sehr schlechte Tänzer.
Wir sind dann noch im La Catedral gewesen, da konnte ich endlich mal mit Ruth tanzen und es gab einige schöne Liveeinlagen von verschiedenen Gruppen.
Ich habe mich gefreut Ivan Espeche dort zu treffen, vieleicht können sich einige noch an die Auftritte von Trio Pantango in Berlin erinnern? Er war der Sänger damals.
Wir werden am Sonntag frühstücken gehen. Ich freue mich darauf.

Mein Lieblingssatz aus den 108 Perlen der Weiheit der Dalai Lama heute:

Wir können nicht nicht glücklich werden wenn wir unsere Illusionen der Wirklichkeit vorziehen.
Die Wirklichkeit ist weder gut noch schlecht.
Die Dinge sind wie sie sind und nicht wie wir sie gerne hätten.
Dies zu begreifen und zu akzeptieren ist der Schlüssel zum Glück.

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Donnerstag, 11. Dezember 2008
Mittwoch 10.12.
Ruth ist heute mit der Englischlehrerin des Pensionärsclubs gegenüber unserer Wohnung auf dem Friedhof von Recoleta gewesen und war ganz begeistert, vor allem über die Geschichten die Theresa zu erzählen wußte, lebendig begrabene 19 jährige Schönheiten und die lange Reise von Evita nach ihrem Tod.
Um den Leichnam wurde ein riesiges Theater veranstaltet, diverse Male gestohlen, versteckt und was weiss ich nicht alles.
Ich war da schon und wollte mir Recoleta kein zweites Mal ansehen.

Statt dessen war ich mal wieder bei Comme il faut. In Schuhgröße 41 und mit hohen Absätzen gibt es jede Woche höchstens ein neues schickes Paar, der Rest ist eher mainstream, und das muss natürlich besichtigt werden.
Heute habe ich ein super schickes Paar in Orange und lila erstanden und noch ein Paar für Saska, meine Partnerin in Kroatien, aber da verrate ich noch nicht wie sie aussehen, ich bin sicher sie wird sie lieben.
Bei den Schuhen von Greta Flora haben sich die Absätze als instabil erwiesen beim ersten Mal tanzen gehen und ich habe das heute reklamiert. Erfreulicherweise war die Inhaberin sehr aufgeschlossen und hat versprochen das in Ordnung bringen zu lassen, mal sehen was daraus wird.
Dann habe ich mir noch den Klamottenladen "Secunda Generation" in der Esmeralda angeschaut, nichts für mich, alles zu overdressed, viel Pailletten, Spitze und lange Schlitze, alles für Showtango und sehr teuer, ab 900 Pesos für ein Kleid.

Dann waren wir mal wieder zur Anprobe in unserem Lieblingsladen Maria Jazmin in der Anchorena und Sergio setzt wirklich alles daran Ruth zufrieden zu stellen. Das Oberteil wird immer perfekter.

Bedauerlicherweise habe ich dann immer zu viel Zeit um mal was anzuprobieren und ich habe schon wieder einen neuen Dress bestellt....

Denn: heute bin ich bei Comme il faut in die höheren Weihen aufgestiegen und konnte Schuhe in den Farben die ich wollte bestellen!!
Das hat ein paar Jahre und ich weiss nicht wieviel Paar Schuhe gedauert ;-)

Das muss dann natürlich mit dem passenden Outfit gewürdigt werden.

Alle langen Touren habe ich mit dem Bus geschafft! So langsam setze ich meinen Ehrgeiz daran die richtigen Linien heraus zu finden. Es macht schon einen riesen Unterschied ob man 25 fürs Taxi oder 1 Peso für den Bus bezahlt.

Eigentlich wollten wir dann zu Gustavo, aber es war das reinste Verkehrschaos weil um den Obelisko herum mal wieder eine Veranstaltung war, wozu sie die Corrientes gesperrt haben.
Wir haben uns dann entschieden aus dem Bus auszusteigen und zu schauen was da los ist und haben die Stunde sausen lassen.
Ist ja nett mal auf der Corrientes mal zu Fuss zu gehen und plötzlich spricht mich einen Frau auf spanisch an.
Ich dachte es geht um eine Meinungsumfrage und habe schon leicht genervt abgewinkt, da hat sie dann ihren Kollegen herbei geholt der englisch konnte.
Sie haben einfach Leute für ihre Zeitung fotografieren wollen die ein ungewöhnliches Outfit hatten.
Ich habe Kleider + Schuhe von meinem Kaufrausch in Palermo angehabt und das fanden sie gut und wollten wissen wer der Designer ist.
Das Beste daran war Ruth mit ihrer Shopping Aversion wusste noch wie der Laden hiess, ich hatte es vergessen ;-) Dorina Vidoni....
Jetzt hat sie eingesehen warum ich auch noch die passenden Schuhe dort kaufen musste ;-) und meinte ein Foto davon müsste jetzt auch noch in den Blog.



Wir sind dann ins "el Beso" gegangen.
Das war super nett.
Nachdem Teté eine Runde mit dem Nachwuchs getanzt hat,



haben wir eine Runde getanzt und es war sehr schön. Das fand ich im letzen Jahr nicht. Da hatte ich nur das Gefühl ich bin die Touristin der er mal zeigen will wo es lang geht. Jetzt fühlte ich mich mehr respektiert.
Es ist trotzdem nicht die Art von Kommunikation die ich beim tanzen schätze.
Das habe ich dann mit vielen anderen Tänzern gehabt.
Das Lustigste daran war ich habe eigentlich von 22.30 bis 1.30 jede Tanda getanzt, mehr als die ganze Zeit vorher, und 99% der Tanzpartner die ich wirklich mochte kamen von sonstwo auf der Welt, ich musste wirklich lachen beim unvermeidlichen small talk zwischen den Tänzen: Australien, Neuseeland, Österreich, USA, Schweden, Italien, Norwegen und noch einige andere Länder- sie waren alle besser und aufmerksamer als die Locals...und mochten alle keine fliegenden Beine, sondern saubere Tanzrichtung, Kontakt und nicht fürs Publikum sondern miteinander zu tanzen. Das "el Beso" ist eine Art Refugium dafür.
Die meisten gut tanzenden Ausländer kannten das "el Corte"!!!
Ich vermisse hier oft dass ich wahrgenommen werde in meiner Art die Musik zu hören und zu interpretieren und sich daraus ein nonverbales Gespräch entwickelt was beide Seiten geniessen. Jede kleinste musikalische Abweichung von der Führung wird von den älteren Locals mit einem eisernen Griff beendet.
Sie wissen ja nicht was ihnen entgeht, aber ich verlangsame zumindest wo ich kann, und setze Stopps in Akzenten, das ist auch schon hilfreich um keine "Tanzpuppe" zu sein.

Einer der Localmatadoren hat auch nicht schlecht getanzt, aber ich musste wirklich lachen, jeder meiner Vorwärtsschritte wurde duch einen bohrenden Finger in meinem Rücken angezeigt und er hatte auch sonst einige lustige Angewohnheiten in der Führung. Er fragte mich dann auch noch alle Ernstes ob ich es geniessen würde mit ihm zu tanzen. Ich habe habe aus vollstem Herzen zugestimmt, das argentinische Ego ist über jede Ironie erhaben ;-)

Aber es waren auch zwei meiner local Lieblingspartner mit einer weichen sensiblen Führung da.
Gegen 2 Uhr wurde es proppevoll und wir sind gegangen, es konnte nicht mehr besser werden.
Netterweise halten Busse auch zwischen den Haltestellen wenn da zwei Frauen stehen und der Turnus 30 Minuten beträgt und so haben wir auch den Heimweg per Bus geschafft. Ruth ist die "Bus Queen"!

Zu Hause wartete "Anton" auf Ruth.
Das ist der Pilz(?) der Milch in Kefir verwandelt ohne den Ruth nicht glücklich ist.
Die Putzfrau hatte ihn wahrscheinlich voller Entsetzen entsorgt, aber ich habe ihn teilweise aus dem Abfall gerettet, ihr aber nicht genau verraten wie der Abfall beschaffen war, man muss ja nicht alles wissen.
Hier sehen wir die glückliche Ruth mit Anton:



Morgen gehen wir zusammen mit Ricarda zu einer Vorstellung des Cambalache Festivals und freuen uns schon darauf.

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Mittwoch, 10. Dezember 2008
Dienstag 9.12.
Jetzt gehen die Tage schon rasant vorbei- wie immer wenn es auf das Ende der Reise zugeht.
Heute habe ich nicht viel unternommen, es war schwül und ich war müde.
Am Abend gab es ein schönes Gewitter und jetzt ist die Luft viel besser.
Einen neuen Ort haben wir heute noch angeschaut, Praktika 8 im Club Fulgor, Loyola 828, ganz bei uns in der Nähe.
Das ist ein kleiner Raum, leider auch mit Steinboden.

Mir war der Tanzfluss zu unkoordiniert, besonders der Veranstalter ging mit schlechtem Beispiel voran, und zuviele Füße die besser nicht in Comme il faut Schuhen stecken sollten wenn sie beständig durch die Luft fliegen. Die spitzen Absätze sind Waffen und Boleos mit Bodenkontakt scheinen hier an vielen Orten ausgestorben zu sein.
Leider können auch einige Frauen hier wohl nicht spüren ob sich etwas unter ihrem Absatz befindet bevor sie das volle Gewicht drauf stellen. Ruth hat einen bösen Tritt abbekommen.

Wir freuen uns beide schon auf Nijmegen und hoffen dass Eric nicht müde wird seine Schüler und Besucher auf Tanzfluss und soziales tanzen zu "trimmen".

Ein Lichtblick in dieser Hinsicht ist immer noch das "el Beso" ich war am Sonntag dort und es ist erfreulich zu sehen, dass es dort immer noch funktioniert.

Ich werde heute mal etwas früher schlafen gehen, es ist erst halb 4, aber wir haben viel vor morgen.

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